Wohnprojekte mit Verantwortung für die Zukunft

Der Spar- und Bauverein Paderborn baut und vermietet Immobilien in der Region. Viele davon sind innovative, klimafreundliche und generationenübergreifende Projekte. Die Genossenschaft trägt nicht nur Verantwortung für ihre Mieter, sondern auch für eine Stadtentwicklung, die die Themen Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung kombiniert.

Vorstand Hermann Loges und Vorstandssprecher Thorsten Mertens

In der Stadtheide, einem ruhigen Stadtteil Paderborns, wird bald ein neues integratives Wohnprojekt entstehen. Der Spar- und Bauverein Paderborn wird dort ab dem Spätsommer 2023 auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern ein dreistöckiges Wohngebäude errichten und dafür etwa fünf Millionen Euro investieren. Die Wohnungen der beiden Obergeschosse bieten einen Wohnungsmix, der sich sowohl für Singles als auch für Familien optimal eignet. Im Erdgeschoss finden elf Menschen mit körperlichen Einschränkungen ein neues Zuhause. Sie können dort in einer eigenen Wohnung weitestgehend selbstständig leben. Ergänzend ist die Unterstützung – durch eine Kooperation mit der Lebenshilfe – jederzeit garantiert.

Für das Bauprojekt setzt der Spar- und Bauverein, der wie die VerbundVolksbank OWL eine Genossenschaft ist, auf sein bewährtes Erfolgsmodell: Er errichtet Mietwohnungen, die nicht nur lebenswert, modern und barrierefrei sind, sondern auch bezahlbar. „Wir wollen Menschen in Paderborn ein gutes und sicheres Zuhause bieten“, sagt Vorstandssprecher Thorsten Mertens.

Für die Zukunft gut aufgestellt

Im Jahr 2022 hat der Spar- und Bauverein fast 12,5 Millionen Euro in Neubauprojekte sowie in die Modernisierung von Bestandsimmobilien investiert. So sieht sich das Unternehmen gut für die Herausforderungen, die sich durch den Klimawandel und den demografischen Wandel ergeben, aufgestellt. Energiesparen steht dabei im Fokus: Pelletheizungen, Wärmepumpen und Holzschnitzelanlagen wurden eingebaut sowie Photovoltaikanlagen auf Dächern installiert. Thorsten Mertens zufolge hat dies gleich mehrere Vorteile: „Ressourcen zu schonen, ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll – denn dadurch sinken bzw. stabilisieren sich die Heizkosten für die Mieterinnen und Mieter.“

Mit mehr als 3.000 Wohnungen ist der Spar- und Bauverein Paderborns größter Wohnungsanbieter. Wer Wohnraum mietet und Genossenschaftsanteile erwirbt, wird automatisch Mitglied und somit Miteigentümer. Insgesamt hat die Genossenschaft mehr als 5.400 Mitglieder. „Wir bieten ihnen einen Mittelweg zwischen Miete und Eigentum“, erläutert Mertens. Ein erheblicher Teil des Jahresüberschusses der Genossenschaft wird zum Wohle der Mitglieder reinvestiert. „In diesem Sinne haben Wohnungsgenossenschaften in den vergangenen Jahren als Bauherren und Vermieter, aber auch als Stadt- und Quartiersentwickler eine immer größere Verantwortung für das Zusammenleben der Menschen übernommen“, sagt Mertens.

„Wir wollen Menschen in Paderborn ein gutes und sicheres Zuhause bieten.“

Guten und sicheren Wohnraum zu bezahlbaren Konditionen zur Verfügung zu stellen, wird allerdings immer mehr zu einer Herausforderung  – auch aufgrund immer schwieriger werdender Rahmenbedingungen. Unter anderem sind die Preise für Baumaterialien zuletzt stark gestiegen. Die Dauer und die Kosten einer Sanierung oder eines Neubaus sind deshalb schwer abzuschätzen. Gleichzeitig nimmt die Regierung im Zuge der Energiewende zunehmend auch Immobilienbesitzer in die Pflicht. „Klimafreundliches Bauen ist von größter Bedeutung“, sagt Mertens. Aber viele Anforderungen seien ohne staatliche Förderung nicht sozialverträglich umzusetzen. „Die Politik muss ehrlich sein: Wer fordert, muss auch fördern. Und wenn die Energiewende im Höchsttempo umgesetzt werden soll, wird das die gesamte Gesellschaft zusätzlich finanziell belasten.“

Die Arbeit des Spar- und Bauvereins interpretiert der Vorstandssprecher als Querschnittsaufgabe, die Wirtschaft, Gesellschaft, soziales Miteinander, Innovationen, Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit verbindet. In diesem Sinne setzt die Genossenschaft auch in vielfältiger Form Sozialprojekte mit Partnern wie der Caritas, der Lebenshilfe und den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel um. So sind beispielsweise eine Kindertagesstätte, Seniorenwohngemeinschaften, Tagespflegeeinrichtungen, Wohnungen für Menschen mit Handicap, Sozialstationen, ein Studentenwohnheim und Mehrgenerationenhäuser in der Region entstanden. „Solche Projekte stärken den Gemeinsinn der Bewohnerinnen und Bewohner zusätzlich, weil sie eine Verbindung zwischen dem Wohnungsbau und den Lebenskonzepten der Menschen schaffen“, sagt Mertens.

Auch deshalb bauen immer mehr Immobilienentwickler Quartiere mit gemeinschaftlichen Treffpunkten wie Cafés oder Gärten. So ist es auch für das Projekt in der Paderborner Stadtheide geplant: Dort soll ein Gemeinschaftsraum entstehen, in dem die Bewohner sich treffen können – auch mit dem Ziel, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam für die Nachbarschaft Verantwortung zu übernehmen.