Hallo neue Arbeitswelt

Luca Stracke, Workplace Consultant

„Vielfalt ist für mich, wenn ganz unterschiedliche Menschen unter einem Dach zusammenkommen und gemeinsam Neues entstehen lassen.“

Luca Stracke

Die Zeit, in der alle Büror.ume eines Unternehmens gleich aussahen, ist lange vorbei. Heute sind die meisten Büroflächen offen gestaltet, ermöglichen Begegnungen in verschieden gestalteten Bereichen und bieten mehr als lediglich einen Ort zum Arbeiten. Als Folge dieses Trends wandelt sich auch das Geschäft des Büroausstatters pro office aus Lemgo. Noch vor einigen Jahren orderten viele Kunden einfach Tische, Stühle und Lampen, die sie selbst ausgesucht hatten. „Heute sind die Anfragen offener und komplexer und bieten uns größeren Gestaltungsspielraum“, erklärt Luca Stracke, der als angehender Gesch.ftsführer für das Beratungsgeschäft bei pro office verantwortlich ist.

Die Beratung bei der Gestaltung von Büros wird für das Unternehmen immer wichtiger. Denn immer mehr Kunden wollen nicht nur schicke Möbel für ihre Büros, sondern ein durchdachtes Einrichtungskonzept, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeistert. „Und dafür brauchen sie Profis, die Mehrwert bieten“, sagt Stracke.

Das Unternehmen pro office ist in der Büroeinrichtungsbranche als Fachhändler tätig. Es stellt also keine eigenen Möbel her, sondern vertreibt Produkte von 320 verschiedenen Herstellern. Mit einer eigenen Innenarchitekturabteilung von 30 Fachplanern schafft pro office einzigartige Arbeitswelten. Neben dem Firmensitz in Lemgo hat das Unternehmen zehn weitere Standorte, darunter Düsseldorf, Hamburg und Hannover. „Mit unserem Produkt- und Dienstleistungsportfolio und den Kompetenzen und Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden begleiten wir Unternehmen zukunftssicher und ganzheitlich in die neue Arbeitswelt. Dabei orientieren wir uns an den Zielen der Organisation und den Bedürfnissen der Nutzer und schaffen so Arbeitswelten, die individuell und nachhaltig geplant, umgesetzt und gelebt werden.“ Dabei beobachtet Stracke, dass Arbeitgeber immer stärker auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingehen. Schließlich hat sich die Ausgangslage verändert – von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt. „Früher hatten wir den Einkauf am Telefon, heute sind es oft Führungskr.fte aus Personal und Gebäudemanagement oder der Betriebsrat, die uns kontaktieren“, sagt der Fachhändler. Und: Das Feintuning übernehmen immer öfter die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Kunden.

Unternehmensgründer und die nachfolgende Generation: (v. l.) Timo Fellmer, Bernd Stracke, Michael Kahl, Luca Stracke, Roland Fellmer und Roman A. Polkehn

Wenn ein Unternehmen pro office beauftragt, setzen sich Stracke und seine Kolleginnen und Kollegen zunächst im Rahmen eines Workshops mit den Personen zusammen, die in den Büros arbeiten werden. „Menschen sind vielfältig, und das muss sich auch am Arbeitsplatz widerspiegeln“, sagt Luca Stracke.

Die neue bunte Arbeitswelt hat auch Einzug in den Hauptsitz des Unternehmens in Lemgo gehalten. Auch hier gibt es Desksharing und offene Büroflächen. Wer zur Arbeit kommt, entscheidet sich jeden Tag neu für einen bestimmten Arbeitsplatz. Das kann an einem Tag ein Einzelbüro sein und am nächsten Tag ein Platz an einem großen Gemeinschaftstisch neben einer Kollegin, die im selben Projekt arbeitet. In Workshops können dies auch Kunden von pro office hautnah erleben und sich ein Bild von den vielfältigen Lösungen machen. „So können wir Ängste und Vorurteile gegenüber modernen Konzepten abbauen und Zuversicht und Euphorie schaffen. Schon Sokrates sagte: Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen“, sagt Stracke lachend.

Wie die Lösungen für eine offene und flexible Bürogestaltung aussehen können, erleben Kunden von pro office in Lemgo auf einer großen interaktiven Fläche. „Den Umbau hätten wir finanziell nicht allein stemmen können“, berichtet Luca Stracke. „Wir waren froh, dass uns unsere Beraterin Ines Wagner von der Volksbank Detmold so unkompliziert weitergeholfen und genauso wie wir an unsere Vision geglaubt hat.“

In einigen Jahren steht bei pro office ein weiterer Umbruch an. Stracke ist nämlich Teil der zweiten Unternehmer-Generation. Sein Vater gründete zusammen mit zwei Geschäftspartnern im Jahr 1990 das Unternehmen und eröffnete in Lemgo die erste Ausstellung. Die drei Gründer leiten das Unternehmen bis heute – sie wollen aber demnächst an die folgende Generation übergeben.

Diese sitzt heute schon mit am Tisch, wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden. Dabei gibt es oft engagiert geführte Debatten. „Wir alle haben individuelle Erfahrungen gesammelt, deshalb diskutieren wir auch gerne mal hitzig“, sagt Stracke. Oft hätten die Jüngeren andere Ideen und Wünsche als die Gründergeneration. „Aber das ist ganz normal und sogar gut so“, sagt Stracke. „Wenn wir es schaffen, die verschiedenen Sichtweisen zusammenzubringen, ist das Ergebnis eine besonders gute Lösung.“