Kunst als Ausdruck von Individualität

Die Protagonisten der feierlichen Matinee des Förderpreises „Junge Kunst“ im Theater Paderborn: (v. l.) Moderator Marvin Meinold, Dr. Ralf Becker, stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL Stiftung, Preisträger Elias Huber, Preisträgerin Antonia Josephine Fischer, Jurymitglied Henning Marten Feil, Preisträgerin Antonia Justus, Jurymitglied Dominik Junker, die Preisträgerinnen Maya Martinova und Tina Alexa Schmidt, die Jurymitglieder Ann-Britta Dohle-Madrid und Hans Hermann Jansen, Preisträger Ozan Coşkun, die Jurymitglieder Joachim Thalmann und Dr. Sylvia Necker sowie Ansgar Käter, Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL Stiftung

Jungen Kreativen ein Stück Freiheit zu verschaffen, damit sie sich ihrer Leidenschaft, der Kunst, widmen können, die sie unabhängiger in ihrem Tun macht, ihnen „Hilfe zur Selbsthilfe“ gibt und Chancen eröffnet: Das ist das erklärte Ziel des Förderpreises „Junge Kunst“ der VerbundVolksbank OWL Stiftung. So sorgt die Stiftung für ein Stück mehr Freiheit und noch mehr Kunst für die Region …

Der Förderpreis „Junge Kunst“ zeichnet junge Menschen aus, die herausragend sind in dem, was sie tun, und die wissen, wofür sie stehen. Und nicht nur das: Sie stehen auch dafür ein. Schon Friedrich Schiller brachte es in seinem berühmten Ausspruch auf den Punkt: „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.“ Freies künstlerisches Wirken hat daher unweigerlich etwas mit Freiheit zu tun und Kunst ist immer ein Ausdruck von Individualität. Damit ist der Förderpreis nicht nur eine Bühne für Kunst, sondern auch eine Bühne für Freiheit, Demokratie und Verantwortung. Werte, auf die die Heimatbank seit jeher setzt. Seit 1995 werden Nachwuchskünstlerinnen und -künstler aus der Region in ihrer Schaffenskraft unterstützt. Der Förderpreis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

Im Rahmen einer feierlichen Matinee sind im Oktober 2023 im Theater Paderborn sechs Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet worden. „Es war überaus beeindruckend, die Kreativität und Individualität unserer Preisträger auf der Bühne zu erleben. Die künstlerischen Leistungen dieser jungen Menschen bestätigen uns darin, dass wir das Ziel des Förderpreises ‚Junge Kunst‘ erreicht haben: Chancen zu eröffnen, Talente zu fördern und Kreativität zu unterstützen“, betont Ansgar Käter.

Aus zahlreichen Bewerbungen wählte die Jury folgende sechs Preisträgerinnen und Preisträger aus:

Antonia Josephine Fischer, 14, Detmold
Kategorie Musik | Komposition | Tanz

Antonia Josephine Fischer ist Schülerin des Grabbe-Gymnasiums in Detmold. Mit fünf Jahren begann sie mit dem Unterricht an der Harfe. Seit zwei Jahren besucht sie das Jungstudierenden- Institut an der Detmolder Hochschule für Musik. Bei „Jugend musiziert“ und weiteren Wettbewerben in Belgien und Frankreich konnte sie ebenso glänzen wie im Frühjahr dieses Jahres, als sie in Atlanta (USA) den „International Youth Music Competition“ gewann. Die Wahl der Jury fiel auf sie, „weil Antonia Josephine Fischer schon in diesem jungen Alter mit einer ihr eigenen Leichtigkeit ein so komplexes Instrument wie die Harfe perfekt beherrscht.“

Ozan Coşkun, 29, Detmold
Kategorie Musik | Komposition | Tanz

Ozan Coşkun ist Gitarrist sowie Filmmusikkomponist und seit 2019 Masterstudent an der Hochschule für Musik in Detmold. Als Gitarrist gewann er 2020 den ersten Preis beim „Euro Strings Composition Contest“. Mit seinen Werken war er schon mehrfach Gast auf Filmfestivals und Finalist in der Kategorie „Bester Soundtrack“ beim Kurzfilmwettbewerb in Buenos Aires. Derzeit setzt er sein Masterstudium Kammermusik, seinen zweiten Masterabschluss, an der Hochschule für Musik in Detmold fort. Die Jury hob hervor, dass Ozan Coşkun neben der Perfektion an der Gitarre „seine Bandbreite und Sensibilität auszeichnen, mit der er seine vielen künstlerischen Neigungen verbindet“.

Elias Huber, 15, Detmold
Kategorie Malerei | Bildhauerei | Grafik

Unter den Preisträgern ist Elias Huber das Talent, dessen künstlerische Entwicklung im frühesten Stadium ist. Der 15-Jährige besucht das Gymnasium Leopoldinum in Detmold. Zu seinen Hobbys gehört das Zeichnen von Comics. Mit seiner Bewerbung für den Förderpreis „Junge Kunst“ hat er seine Zeichnungen erstmals in das Licht einer größeren Öffentlichkeit gerückt – mit Erfolg, da die Jury hier viel künstlerische Substanz entdeckt hat: „Wir konnten uns in den Kopf von Elias hineinversetzen und an der kreativen Entwicklung eines Comics teilhaben. Auffällig war sofort der eigene Zeichenstil neben den klassischen Elementen eines Comics.“

Maya Martinova, 19, Paderborn
Kategorie Malerei | Bildhauerei | Grafik

Maya Martinova hat 2022 ihr Abitur am Gymnasium Theodorianum in Paderborn abgeschlossen und studiert Kunst und Kunstvermittlung sowie Mode-Textil-Design-Studien an der Universität Paderborn. Ausgestellt hat sie ihre Werke unter anderem schon auf der Messe „Creativa“ in Dortmund. Sie hat früh angefangen, sich individuell zu artikulieren, Kunst als relevanten Ausdruck für sich und ihre Gedanken zu schaffen. Das Urteil der Jury: „Neben dem untrüglichen Blick für Wesentliches ist es die Fantasie, mit der Maya Martinova ihren Themen immer wieder neue Farben und Formen gibt. Sie lädt uns ein, Zeit und Raum anzuhalten, um in ihre Bilder und Formate einzusteigen.“

Tina Alexa Schmidt, 18, Bielefeld
Kategorie Literatur | Sprache

Tina Alexa Schmidt ist in Bielefeld aufgewachsen und hat gerade am Gymnasium in Steinhagen ihr Abitur absolviert. Schon in der Grundschule begann sie mit dem Schreiben eigener Texte. Seit etwa zwei Jahren hat sie dies intensiviert. Die Jury lobt: „Tina Alexa Schmidt hat uns gefesselt mit ihrem enormen Sprachfluss, ihrem dringlichen Erzählbedürfnis, ihren surrealen Bildern und Metaphern. Sie schreibt, weil sie das, was sie schreibt, schreiben muss. Und das ist genau das, was wir beim Lesen ihrer Texte spüren.“

Antonia Justus, 27, Bielefeld
Kategorie Kurzfilm | Experimentalfilm

Schon früh fing Antonia Justus an, Videos aufzunehmen und selbst zu schneiden. Auch im Rahmen ihres Grafikdesign- Studiums an der Fachhochschule Bielefeld ließ sie die Begeisterung für bewegte Bilder nicht los. So entstanden drei Kurzfilme, darunter „Das Wasser ist schwarz“, der in der Abgeschiedenheit Schwedens gedreht wurde und den die Jury besonders hervorhebt: „Eine poetische Reise in die Tiefen der menschlichen Seele. Antonia Justus hat ein visuelles Gedicht über Einsamkeit geschaffen. Die Bilder sind wunderschön und eindringlich. Der Film ist langsam, ohne dabei auch nur eine Sekunde langweilig zu sein.“

Die Laudationes hielten die namhaften und fachkundigen Mitglieder der Jury des Förderpreises „Junge Kunst“. Diese bestand aus den langjährigen Mitgliedern Ann-Britta Dohle- Madrid, Theaterregisseurin und Pädagogin aus Paderborn, Hans Hermann Jansen, Vorsitzender der Gesellschaft der Musikfreunde Abtei Marienmünster, und Joachim Thalmann, Professor emer. Hochschule für Musik Detmold. Ebenfalls in der Jury und erstmalig dabei waren Dr. Sylvia Necker, Leiterin des Preußenmuseums Minden, Henning Marten Feil, Urban Artist aus Brilon, und Dominik Junker, Filmemacher aus Salzkotten. Die Preisvergaben wurden im Rahmen der zweistündigen Matinee vom stellvertretenden Stiftungskuratoriumsvorsitzenden Dr. Ralf Becker und vom Stiftungsvorstandsvorsitzenden Ansgar Käter vorgenommen.

Vielfältiges Engagement nachhaltig sichern

Unter dem Leitgedanken „Sinn stiften und sinnvoll wachsen“ engagiert sich die VerbundVolksbank OWL Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1994 für nachhaltige Projekte, Initiativen und Themen, die tief in die Heimat-Gesellschaft hineinwirken. Im letzten Jahr wurde das Stiftungskapital deutlich aufgestockt. Was die Stiftung damit bewirken und fördern möchte …

Eine starke Region lebt nicht von der Wirtschaft allein. Ein intaktes Gemeinwesen gehört ebenso dazu wie das Bewahren von Tradition sowie die Förderung von neuem Denken und Kreativität. In diesem Sinne fördert die Stiftung der VerbundVolksbank OWL besondere Leuchtturm- Projekte in den Bereichen Kunst, Kultur, Sport, Wissenschaft und Forschung, Umwelt- und Naturschutz, Völkerverständigung, Heimatpfl ege und -kunde, Jugend- und Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens und des Wohlfahrtwesens. Ein wichtiger Aspekt der Stiftungsphilosophie ist es, die Ressourcen – Geld, Wissen und Zeit – auf ausgewählte Projekte zu konzentrieren. Nur so lässt sich ein möglichst hoher Fördereffekt erzielen.

Um dieses Engagement künftig noch stärker auszugestalten und nachhaltig zu sichern, ist das Stiftungskapital im vergangenen Jahr von ursprünglich drei Millionen Euro um weitere vier Millionen Euro auf nun sieben Millionen Euro aufgestockt worden. Grundlage dafür ist eine Zustiftung in entsprechender Höhe durch die VerbundVolksbank OWL. „Dank des sehr dynamischen Wachstums unserer Bank in den vergangenen Jahren sind wir inzwischen mit sieben regionalen Zweigniederlassungen in Ostwestfalen-Lippe und dem Altkreis Brilon aktiv. Da war es nur folgerichtig, auch das Kapital unserer Stiftung adäquat zu erhöhen. Das ist ein klares Bekenntnis zu unserer Heimat und ein starkes Signal, dass wir auch künftig gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und erlebbare Unterstützung in unserer Region leisten wollen“, erklärt Ansgar Käter, Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL und zugleich auch Vorstandsvorsitzender der Verbund-Volksbank OWL Stiftung.

Mit den Erträgen aus der Kapitalanlage konnte die Stiftung in den vergangenen fünf Jahren Projekte und Initiativen aus der Region mit insgesamt fast einer halben Million Euro fördern. Durch die Kapitalaufstockung ist für die Zukunft unter Berücksichtigung des erfolgten Zinsanstiegs eine deutliche Steigerung der Erträge zu erwarten. Teil der Stiftungsphilosophie ist es, sich auf ausgewählte regionale Projekte zu konzentrieren und so einen möglichst hohen Fördereffekt zu erzielen. Im Vordergrund stehen langfristige Engagements, die nachhaltige Ergebnisse versprechen. Neben vielen regionalen Fördermaßnahmen vergibt die VerbundVolksbank OWL Stiftung auch zwei Förderpreise: den mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis „Junge Kunst“ sowie den Förderpreis „Duale Ausbildung“, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Der Förderpreis „Junge Kunst“ wurde 2023 an junge Kunstschaffende verliehen. Die Ausschreibung des Förderpreises „Duale Ausbildung“ steht in diesem Jahr an – eine Vielfalt, die sich zu fördern lohnt.